Empfindsamkeit, Gefühlserkundung, subtile Selbstdarstellung der Personen, unmittelbare Anteilnahme des Lesers am Geschehen - welche literarische Form eignete sich zur Entfaltung all dessen besser als der Briefroman?
Bereits 1774 wurde mit Goethes "Die Leiden des jungen Werthers" der Gipfelpunkt der Gattung erreicht. Aber auch hernach wurden Briefromane geschrieben. Warum?
Weil es nicht anders geht! Weil Literatur ans Innerste rühren muss, soll sie ihrem Namen gerecht werden. Und weil es Literatur geben wird, solange es Menschen gibt; so wird es eben Briefromane geben, weiterhin, immer.
WANTLEK basiert also auf großer Tradition, und wenn deren Blütezeit vorbei ist, so ist doch noch nicht die Blume verwelkt, die solche Blüten hervorbrachte. Vielleicht ist sie in unserer heutigen Zeit unter Schnee verborgen, aber sollte nicht ein neuer Frühling kommen, wie jedes Jahr einer kommt, nach langem, schwerem Winter ein neuer, sonnenbeschienener Frühling?