"Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an."
E.T.A. Hoffmann
Was in der Musik die Noten, sind in der Sprache die Wörter. Nun gilt es also, beides zum Klingen zu bringen, denn die Niederschrift mag wohl den größten Anteil an der notwendigen Kreativität für sich in Anspruch nehmen, aber sie alleine ist es doch nicht ganz, was Musik, was Sprache ausmacht!
Da brauchen wir noch die Töne! Mögen es laute, leise oder stille sein, das tut nichts zur Sache, sie müssen nur da sein, hinzukommen. Die Partitur, die Literatur entsteht, entfaltet sich erst im Hirn des Hörers, des Lesers; wenn es dort nicht zu Schwingungen kommt, hat etwas nicht gestimmt, hätte man sich vielleicht am besten die Niederschrift erspart.
Es ist ja nicht zu trennen: Die Sprache der Musik, die Musik der Sprache. Ich kann da keinen Unterschied erkennen, sehe nur eine Verflechtung beider, betrachte sie als gleichwertige Himmelskinder.
Natürlich fängt die Musik an, wo die Sprache aufhört. Es ist gar nicht anders möglich. Hat die Sprache den höchsten Punkt des ihr möglichen Leistungsvermögens erreicht, müsste sie sich entweder damit begnügen oder sich in Musik transformieren, um weitere Steigerungen zu erfahren.
Aber es gibt in Wirklichkeit für sie keine Wahl; sie muss zur Musik werden, sie will.