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Denn steht nicht mein Werk vor mir wie eine Sonne? Ist denn das, was der Leser zur Kenntnis nimmt, was er als Buchstaben, Wörter, Sätze interpretiert, mehr als ein Schattenbild des Autors?


Rudolf Nedzit, Jahrgang 1957, lebt in Saarlouis. Ein Lieblingszitat von ihm lautet: "... dass mir Schreiben Lebenssache ist, etwas wie Atmen ...". Es stammt von Hans Fallada, welcher mit bürgerlichem Namen Rudolf Ditzen hieß. Bei dem Pseudonym Nedzit handelt es sich somit um ein Anagramm - und eine Hommage auf diesen großen, deutschen Schriftsteller.

"Ich hole mir das höchste Glück, das das Leben zu verschenken hat, ich hole es in Brust und Herz: ich schreibe jede Stunde des Tages und des Nachts, ob ich nun an meinem Schreibtisch sitze oder umhergehe, ob ich Briefe beantworte oder hier mit Ihnen rede, alles wird mir zum Buch, eines Tages wird es Buch geworden sein, davon ein Stückchen, und dort eine Miene, und hier die Stühle und Tische und Fenster. Alles in meinem Leben endet in einem Buch. Es muss so sein, es kann nicht anders sein, weil ich der bin, der ich wurde."

"Es ist doch eine der seltsamsten Geschichten: in der letzten Zeit ist mein Hirn doch wahrhaftig voll und ganz mit anderen Dingen beschäftigt gewesen, mit keiner Zeile habe ich an den ollen Roman gedacht, aber nun, da ich wieder schreibe, zeigt sich, dass doch ein ganz unbewusster Bezirk innen weiterdenkt, fertig macht, dass ich bloß zu schreiben habe."

Hans Fallada
(1893 - 1947)

Dass man bloß noch zu schreiben hat. Ja, auch ich denke, dass es so ist, so zu sein hat. Dass alles schon in einem drin ist, man es nur noch rauslassen muss.

Ja, und noch eines denke ich: wie schön es doch wäre, wenn eine künftige Rezeption meiner Werke einem anti-biografischen Ansatz unterliegen würde, etwa nach dem Motto: 'Der Autor wurde ungefähr dann und dann geboren und ist ungefähr dann und dann gestorben. Das ist also, was wir ungefähr wissen. Alles andere wissen wir gar nicht. Und nun zu dem Werk ...'
Ein Schattenriss?

O ja!